Public lecture
   

Krieg, Frieden, Literatur

Arbeitsgruppe Anerkennung - Gegen Genozid, für Völkerverständigung (AGA) e.V.


Krieg, Frieden, Literatur
29 mars 2025   7:00 PM
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert Havemann-Saal, Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
Berlin - Germany

Die (selbst)kritische Aufarbeitung von Konflikten und ihren Ursachen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Friedensbildung. Der armenisch-aserbaidschanische Konflikt in und um Berg-Karabach war von schweren Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen begleitet, die auf beiden Seiten in der Regel nur aus der Opferperspektive wahrgenommen wurden. Die Ausblendung der Empathie, der Wahrnehmung des Leids, das jeweils dem „Feind“ zugefügt wurde, führt jedoch im Endergebnis zum Verlust der eigenen Menschlichkeit. Oft war der „Feind“ der unmittelbare Nachbar, der im Verlauf von Kriegshandlungen vertrieben wurde. Insbesondere in Aserbaidschan wurde das Leid der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge instrumentalisiert, um Vergeltung und Rache zu schüren.

Howik Afjan hat in seiner Kurzgeschichte "Kirwa" (2008) als erster an das Thema herangewagt. Der prominente Schriftsteller Akram Aylisli hat sich 2006-7 mit seinem „Roman-Requiem“ Steinträume (veröffentlicht Dezember 2012) als erster Aserbadischaner mit dem verhängnisvollen Hass auf das jeweilige Nachbarvolk literarisch auseinandergesetzt, armenischerseits mit großem zeitlichen Abstand gefolgt von Howik Afjans Roman Rot ist der Krieg (2020).

Mit der Lesung (durch Bea Ehlers Kerbekian und Tessa Hofmann) aus den Werken dieser drei Autoren sollen die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der literarischen Aufarbeitung von Konfliktursachen veranschaulicht und anschließend diskutiert werden. Die Literaturwissenschaftlerin und Armenologin Dr. Tessa Hofmann, die dieser Veranstaltung konzipiert hat, erläutert die Texte und ihre Autoren.

Web: www.aga-online.org


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